Kompass Gesang #7 Gesang studieren in NRW und Aufnahmeprüfung
Gesang studieren in NRW
Letztens war ich am Infotag der Musikhochschule NRW unterwegs. Dieser fand in Dortmund statt. Dieser Infotag findet einmal jährlich statt und das kann ich jedem sehr ans Herz legen, der mit dem Gedanken spielt Musik oder Gesang studieren zu wollen, da auch hinzufahren.
Also die Musikhochschulen für NRW sind da ich glaube schon mit zwei Händen abzuzählen. Also die Auswahl ist da doch deutlich begrenzt.
Auf der Veranstaltung fanden sich Infostände mit den jeweiligen Professoren und Lehrkräften der Hochschulen und man konnte sich dort direkt dort persönlich beraten lassen und informieren. Das ist schon Gold wert, wenn man dort vor Ort Kontakte knüpfen kann, was die Hochschulen im Übrigen auch wollen.
Ich habe mich mit den verschiedenen Professoren und Dozenten unterhalten und Fragen gestellt, die ja jeden interessiert, der vielleicht überlegt Gesang oder Musik zu studieren.
In der Regel ist es ja so, dass Bewerber für ein Gesangs- oder Instrumental- Studium eine Aufnahmeprüfung absolvieren müssen , in der über die Zulassung zum Studium entschieden wird. Diese Prüfung besteht einmal aus einem Vorspielen oder Vorsingen und einem theoretischen Test, der die Kenntnisse der Gehörbildung abfragt.
Vorsingen in der Aufnahmeprüfung für ein Gesangsstudium
Meistens soll man für Gesangsstudium Richtung Pop/ Jazz / neue Musik drei Stücke zum Vorsingen vorbereiten.
Hierzu kann ich nicht viel mehr sagen, außer dass man besser sehr gut vorbereit sein sollte. Idealerweise bringt man sich seinen eigenen Pianisten mit oder sogar die eigene Band und zeigt somit, dass man in der Lage ist schon eine Band zu organisieren (es ist nebenbei bemerkt auch so nicht so einfach ist).
Wie bei Live- Auftritten ist es auch hier besser, dass man die Stücke, die man sich aussucht, auswendig können sollte.
Ein weiterer Tipp ist, vielleicht an der einen oder anderen Stelle in einem Jazz- Standard ein schwierigeres Intervall beim Gesang einzubauen.
Sich in der Szene vernetzen und umhören und die zahlreichen Jazz- Sessions aufsuchen und dort singen.
Und gut wäre möglicherweise auch, dass man von dem jeweiligen Stück auch seine eigene Interpretation des Stückes vorweisen kann. Es ist eben auch ein Stück Persönlichkeit, die dort gefragt ist.
Aber vermutlich wird das auch unterschiedlich gehandhabt und ich denke, dass man durch persönliche Gespräche mit den jeweiligen Gesangsdozenten eine genauere Vorstellung davon bekommen würde.
Als Vorbereitung für die Aufnahmeprüfung gilt:
Man muss sich länger vorher und zwar besser Jahre vorher auf die Aufnahmeprüfung vorbereiten weil man vor allem das Gehör trainieren muss. Und weil die Gehörbildung etwas ist, was mitunter Jahre braucht um diese Hörstrukturen im Kopf zu vernetzen und auszubilden, sollte man lieber viel zeitiger damit beginnen.
Dann auch ein Tipp, den ich dort von einem der Dozenten bekam ist, dass natürlich auch Auftritte wichtig sind. Das heißt, die erste Erfahrung, Auftritte zu machen, sollte schon längst vorhanden sein bei der Bewerbung. Ich denke, dass bei dem Bewerbungsverfahren auch die Frage nach Auftritten und Banderfahrung schon an die Bewerber gestellt wird.
Eignungstest Musiktheorie Gehörbildung
Meistens werden Übungen in dem Eignungstest abgefragt, die die Gehörbildung und Musiktheorie betreffen. Man sollte in der Lage sein:
- Intervalle zu hören und auf den Notenlinien zu notieren
- Akkorde rauszuhören und ebenfalls zu notieren
- auch Akkordumkehrungen kennen und anwenden können
- Die verschiedenen Tonleitern kennen und ebenfalls erkennen und notieren
- Melodie- Diktat , Rhythmus – Diktat
- Stufenlehre und Funktionstheorie
- Stufenlehre anwenden können auf beliebige Lieder anwenden können
Manche Hochschulen stellen auf ihren Internetpräsenzen sogar Beispiele von Probeklausuren online. Das ist ja ziemlich praktisch weil man sich so eben ein sehr gutes Bild davon machen kann, was gefordert wird.
APPS und PC Programme
Es gibt mittlerweile sehr gute PC Programme, aber auch schon sehr gute und günstige Apps für das Handy, wo man sschon mal gut mit lernen kann.
Für das Smartphone wäre da zB. das Programm „Perfect ear“ ziemlich gut. Für das I-phone habe ich die App „Ear trainer“ gefunden. In beiden Programmen sind einige Übungen schon in der kostenlosen Version freigeschaltet aber um mehr zu lernen gibt es dann auch die InApp- Käufe.
Update 10.2.2019
Für das Smartphone gibt es nun auch die tolle App „perfect ear“!
Für den PC gibt es z.B. das sehr umfangreiche Programm „earmaster“ . Es scheint gut aufgestellt zu sein, weil es neben den gängigen Lektionen zu Intervallen oder Akkorden auch Musik und Rhythmus- Diktate bietet. Darüber hinaus wirbt EarMaster mit einem Jazzworkshop. Es wäre bestimmt interessant heraus zu finden, was es mit dem Workshop auf sich hat. Das gesamte Programm für den PC kostet in der Vollversion knapp 60 Euro.
Vorbereitungskurse für die Eignungstests an Musikhochschulen
Es gibt auch eine Reihe an Kursen, die man belegen kann um sich auf den Eignungstest an einer Musikhochschule vorzubereiten. Meistens sollte so ein Kurs mindestens ein halbes Jahr vor Eignungsprüfung absolviert werden. Ich denke, man sollte wesentlich eher starten als ein halbes Jahr.
Solche Kurse werden meistens in größeren Städten angeboten und oft auch im Umfeld an den betreffenden Hochschulen kann man solche Angebote finden. Schwieriger wird es in kleinen Städten.
Hier in Dorsten würde der Leiter der Musikschule Dorsten selber den Unterricht in Musiktheorie bzw. so einen Vorbereitungskurs lehren.
Musikschule Dorsten: Kontakt Wolfgang Endrös
Dann gibt es noch Kurse , die die Landesmusikakademie NRW in Heek anbietet.
Weitere Tipps, die jetzt nicht so offenkundig sind
Es ist empfehlenswert Kontakt mit den jeweiligen Gesangsdozenten aufzunehmen, sich einfach mal vorzustellen mit der Absicht zum Gesangsstudium und versuchen im Umfeld des Studiums an Veranstaltungen – wo es möglich ist – teilzunehmen. Manchmal kann man auch Kurse als Gast mitmachen. Darüber hinaus ist es sicherlich eine gute Idee auch mit Studierenden in Kontakt zu treten.
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