#15-Jessie J über Gesangstechnik und Lampenfieber

in der heutigen Folge erfährst Du:

  • was Weltstar Sängerin Jessie J über Lampenfieber denkt und was sie dazu rät
  • welche Tipps Jessie J zu Gesangstechnik gibt und wo sie selbst ihren schwachen Punkt in Gesangstechnik hat

 

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Vor etwas über einer Woche habe ich diese Aufnahme hier auf youtube entdeckt und bin absolut begeistert von diesem LIVE- Video von Sängerin Jessie J.!

Ich fand es so genial und auch einfach sehr wichtig für angehende Sänger, dass ich dieses Video direkt noch mal extra kommentiert habe. Außerdem habe ich sämtliche Lehren und die ganzen sehr guten Tipps von Jessie J weiter unten in dem Blogbeitrag zusammengefasst.

Aber ich fange einfach mal von vorne an. In dem Live- Video übt Jessie J LIVE den Titel „Hero“ von Mariah Carey und beantwortet per Handy-Video-Stream die vielen Fragen ihrer Fans und wendet sich ganz ausdrücklich auch an Musiker und Sänger. Ich habe eine ganze Menge dazu zu sagen. Direkt am Anfang des Video, startet Jessie schon mit einem echten Kracher, wie ich finde.

Sie überrascht einen richtig damit – so sehr, dass ich es kaum fassen konnte!

 

singen lernen Karriere Sänger1.) Sie ist nicht perfekt und hat auch eine Schwäche im Singen: die Kopfstimme

Ja es ist mir vorher nie wirklich aufgefallen, dass sie ihre Kopfstimme nie einsetzte, aber jetzt als sie es sagte, musste ich feststellen, dass es stimmt und dass man sie immer nur mit ihrer Voll-Power-Stimme gehört hatte. Als Gesangslehrerin bin ich von dieser Aufrichtigkeit so begeistert, dass ich jetzt ein echter Fan von ihr bin! Denn für mich ist es so wichtig, meinen Gesangsschülern klar zu machen, dass auch Superstars eben nicht perfekt sind. Und welches Video eignet sich da besser als diese ehrliche Aufnahme von Jessie J höchstpersönlich um das meinen Gesangsschülern zu zeigen?

 

2.) Üben! Üben! Üben!

 

Genauso sagt es Jessie J in dem Video! Sie liebt es ja zu singen, aber sie trainiert auch viel! Das ist sozusagen ihr Mantra: „Üben! Üben! Üben!“. Aber sie erwähnt auch noch mal:

 

3.) Üben macht es nicht perfekt, aber besser

 

Richtig! Das kann man nur so stehen lassen!

 

4.) Nichts kommt ohne Hingabe, ohne Leidenschaft

 

Jessie J liebt es zu singen. Das kann ich gut verstehen. Ich liebe es auch! Jessie J spricht von der wichtigen Hingabe und Leidenschaft. Und das kein Talent ohne diese Leidenschaft wachsen kann. Ich kann das sehr gut nachvollziehen weil ich auch als Kind ständig gesungen habe – weil ich es liebte – und später habe ich viel Gitarre geübt. Ich liebte den Klang der Gitarre und die schönen Meldodien. Mir machte es Spaß. Meine Eltern mussten mich niemals daran erinnern zu üben.

 

5.) Mache einen Song zu DEINEM Song!

 

Genau! Irgendwann, wenn man dann schon die ersten 3 Stufen in Gesangstechnik erreicht hat – (ich habe da ein Modell entwickelt). Also dass man die Bruststimmfunktion / Kopfstimmfunktion weit entwickelt hat, dass man unterschiedliche Gesangseffekte schnell singen kann und man schließlich den eigenen Sound der Stimme heraus gearbeitet hat, dann ist man gut gerüstet um eigene Interpretationen von Songs zu entwickeln, die dem eigenen Stil entsprechen.

 

6.) Musiker und Sänger! Ünterstützt Euch gegenseitig!

 

Jessie J betont hier wie wichtig es ist, gerade für Sänger und Musiker, sich gegenseitig zu unterstützen und nicht so sehr sich als Konkurrenz zu sehen.

 

7.) Richtige Atmung ist der Schlüssel!

 

Sie zeigt uns hier, wie sie die Bauchatmung aktiviert, indem sie tief durch die Nase einatmet und durch den Mund (am besten man nimmt einen F-Laut) ausatmet.

Zur richtigen Atmung habe ich ja einen Blogbeitrag hier geschrieben: Die beste Atmungtechnik für Gesang

 

8.) Sei bereit immer wieder von vorne anzufangen

 

Das sagt Jessie J zwar nicht explizit in dem Video. Aber als um Gesangstechnik und Atmung geht, erwähnt sie noch mal, wie sie vor Jahren noch mal das richtige Atmen neu gelernt hat um ihre Gesangsstimme nicht zu verlieren

 

9.) Lerne, wann man bestimmte Gesangslinien benutzt!

 

Das ist etwas, wo sie sagte, sie sich gewünscht, dass ihr das jemand mal früher gesagt hätte. Jessie Ja musste auch lernen, dass man nicht jeder Stelle beliebe Gesangslinien singen kann. Das ist auch etwas, was man üben muss. Um das zu lernen ist es auch wichtig viel Musik zu hören und viel auszuprobieren. Selbst wenn Töne mal schief sind. Es ist so wichtig ein Gefühl dafür zu entwickeln, wann bestimmte Gesangslinien passen und wann eher nicht. Und das kann man nicht so gut am Schreibtisch lernen! Üben! Üben! Üben!

 

10.) Um die richtigen Töne zu finden, hilft es sich Stufen vorzustellen

 

Töne werden in unserem Notensystem ja zB in Tonleitern bildlich dargestellt. Je höher der Ton, desto höher wird er auch bildlich in dem Tonsystem und den Noten dargestellt. Daher ist es auch naheliegend sich Töne in Stufen oder Treppen vorzustellen. Jeder Mensch lernt hier aber anders, daher muss jeder selber herausfinden, was einem am besten hilft. Sicher ist: je mehr Anhaltspunkte ich habe, zB. zu dem akustischen eben auch bildliche Hilfen, (Noten oder Notizen im Songtext)  desto schneller kann ich lernen und es verinnerlichen.

 

11.) Aufregung und Lampenfieber vor Auftritten ist GUT

 

Ja das ist auch einer meiner persönlichen Highlights und Offenbarungen von Jessie J! Sie ist vor jedem Auftritt aufgeregt. Vor JEDEM!

Sie gibt den Rat, diese Aufregung, das Lampenfieber anzunehmen und sich nicht von anderen verrückt machen zu lassen, die einem einfach sagen wollen: „Sei nicht nervös!“. Dazu sagt Jessie, dass so ein Spruch unsinnig sei und es wäre genau dasselbe als wenn jemand sage: „Sei nicht traurig!“, was im Grunde genauso destruktiv ist. Weiterhin führt sie aus, dass es eine dünne Grenze zwischen Lampenfieber und Adrenalin gäbe und Adrenalin wäre gut! NImm die Aufregung an und sage laut: „Ich bin nervös!“. Schließlich gibt sie auch den Hinweis darauf zu achten, was die Nervosität eigentlich auslöst. Ob das bestimmte Nahrung ist , die man vor dem Singen gegessen hat .Ich kann übrigens nie verstehen, wie manche Sänger richtig viel essen können vor Auftritten. Außerdem glaube ich, dass es grantiert eine eher schlechte Wirkung haben muss, wenn man viel isst vor dem Auftritt. Außerdem könnten auch bestimme Personen die Aufregung verstärken. Man soll einfach mal mehr auf solche Dinge Acht geben. Und mehr auf sich selbst Acht geben, indem man sich eine Auszeit für sich selbst nimmt – vor dem Auftritt.

 

12.) Mach Dir bewusst, dass Du nicht perfekt bist!

 

Ich finde diesen Hinweis sehr nützlich, auch wenn es sich simple anhört. Denn genau die Denkweise: „Ich muss perfekt sein“ oder „Ich muss eine perfekte Gesangsdarbietung liefern“ einfach zu großer Anspannung führt. Die Wahrheit ist doch, dass wir einfach nicht immer unsere Höchstleistung zeigen können – und das kann ganz unterschiedliche Ursachen haben.

Es kann sein, dass die Umstände des Auftritts uns nervös machen oder wir sind einfach nicht gut drauf aus privaten Gründen. Es kann sein, dass unsere Stimme nicht mitmacht wegen einer Erkältung oder dass wir unsere Potential nicht zeigen können weil wir blockiert sind oder weil schlicht die Tonart nicht passt.

 

13.) Erlaube dem Lampenfieber Deine SUPERKRAFT zu werden

 

Ja den Satz find ich interessant. Superpower Lampenfieber. Ich selbst bin da wohl wie Jessie J. Ich habe auch immer Lampenfieber. Immer. Und die Anspannung ist für mich in manchen Bandprojekten viel stärker anwesend. Es gibt also schon Unterschiede. Die Herausforderung besteht darin, diese Anspannung eben nicht zu groß werden zu lassen. Und es auszuhalten. Und der nächste Satz, den finde ich wirklich gut:

 

14.) Wenn Du Lampenfieber hast, bedeutet es, dass es Dir wichtig ist!

 

Richtig! Genauso ist es. Vor vielen Jahren sagte mir auch ein anderer Musikproduzent, dass er findet, dass ein Künstler ohne Lampenfieber kein richtiger Künstler sei. Und so sehe ich das auch. Du bist Sänger und Künstler weil Du der Welt auch etwas zu sagen hast und weil Du Musik und das Singen liebst. Zumindest geht es mir so. Und wir Künstler wollen ja auch gerne den Applaus hören und unsere Bestätigung bekommen für unsere Perfomance. Ja und da gibt es auch immer diesen Spruch „Der Applaus sei das Brot des Künstlers“. Die Herausforderung an uns Künstler besteht doch darin, sich sein Brot an den richtigen Stellen abzuholen, wo es auch Brot gibt. In einem Projekt, wo nichts mehr reift oder sich entwickeln kann – aus welchen Gründen auch immer – dem müssen wir den Rücken zukehren, auch wenn das schwer fällt. Wir Künstler sind nämlich in gewisser Weise abhängig von diesem Applaus und der Bestätigung. Und dann, denke ich, sind wir Menschen eigentlich alle davon abhängig. Wir wollen von anderen Menschen wahrgenommen werden und bestätigt werden. Möglicherweise ist für Künstler diese Suche nach Bestätigung von besonderer Bedeutung.

 

Sonstige Tipps und Aussagen von Jessie:

 

15.) Gegen trockenen Mund vor einem Auftritt hilft eine Übung mit der zunge, von innen um den Mund in kreisenden Bewegungen von Innen

16.) Tipps für Sänger – kein kaltes Wasser trinken! Besser mit Raumtemperatur

17.) Zum Einsigen ist am besten Summen und reden!

18.) Nur nachzusingen hilft nicht, die eigene Stimme zu finden

19.) Bei Krankheit muss man manchmal dann auch Stimmruhe einhalten

20.) Ansonsten empfiehlt sie bei Erkältung: 4 Tropfen Oregano-öl in eine Flasche Wasser und dann gurgeln, nicht trinken.

21.) Backpulver mit Wasser mischen und gurgeln, nicht trinken

22.) Sänger sollten nicht Kaugummi kauen

23.) Jessie J liebt es mit anderen ihre Erfahrungen zu teilen und selber von anderen zu lernen

24.) Berühmt zu sein ist nicht mehr und nicht weniger, als das einfach mehr Leute zusehen bei dem was sie macht

 

 

 

 

 

 

 

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